Das EU- Reifenlabel soll Verbrauchern helfen, durch eine einheitliche Reifenkennzeichnung den richtigen Reifen zu finden und sich schnell und einfach über die Reifeneigenschaften zu informieren.
Die Geburtsstunde des Reifenlabels entstand, als die EU- Kommission vor etwas mehr als einem Jahr die Energieeffizienz der Reifen kennzeichnen ließ, wie es bereits bei Elektrogeräten und Gebäuden üblich war. Dazu wurden die drei wichtigsten Reifeneigenschaften Kraftstoffverbrauch, Nasshaftung und Geräuschemission angegeben, wodurch die Kaufentscheidung erleichtert werden sollte. Also wurden diese drei Informationen in der Grafikform des Energielabels dargestellt. Durch diese Energielabels erhofft sich die EU, dem Ziel, den Gesamtenergieverbrauch bis 2020 um 20% zu senken, ein Stück näher zu kommen.
Das eigentliche „Lesen“ der Grafik ist auch ohne Expertenkenntnisse relativ einfach: Die größtmögliche Einheit der Skala wird mit einem grünen „A“ angegeben, während die niedrigste mit einem roten „G“ gekennzeichnet ist.
In der Abbildung zum Kraftstoffverbrauch, dem entscheidenden Kriterium zur Energieeffizienz, wird der Verbrauch in sieben Stufen angegeben. Jede Stufe nach unten bedeutet 0,1 Liter mehr Kraftstoffverbrauch auf 100 Kilometer.Auch bei der Abbildung zur Bremsleistung wird der Bremsweg mit Buchstaben von A-G angegeben. Pro Kategorie nach unten bedeutet das einen drei bis sechs Meter längeren Bremsweg.Im letzten Diagramm findet man die Angaben zum Lärmpegel des Reifens in Dezibel. So lässt sich ganz einfach erkennen, welcher Reifen umweltfreundlich ist und den individuellen Anforderungen zu Sicherheit und Fahrkomfort entspricht.
Diese Kennzeichnung der Reifen ist seit Ende 2012 für Pkws, Leicht- und Schwer- LKWs Pflicht. Nicht gekennzeichnet werden müssen runderneuerte Reifen, Oldtimer-, T- Notradreifen, manche Motorradreifen sowie Reifen ohne Straßenzulassung. An der Umsetzung dieser Angaben waren Hersteller, Händler sowie die EU- Kommission beteiligt. Die Reifenhersteller müssen dabei die Werte in Form eines Aufklebers oder separat mitteilen, Händler müssen beim Kauf auf den Rechnungsunterlagen über die Reifenwerte informieren und die EU- Kommission soll über Inhalt und Form des EU- Reifenlabels informieren.
Obwohl das Label schnell und einfach über die wesentlichen Charakteristika eines Reifens informiert, wird dennoch kritisiert, dass nicht alle für den Reifenkauf relevanten Informationen angegeben werden. Weitere Angaben wie beispielsweise die Lebensdauer, Fahrstabilität oder Lenkgenauigkeit könnten einige Verbraucher interessieren, da diese Angaben die Kaufentscheidungen wesentlich beeinflussen könnten.
Als erste Orientierung ist das EU- Reifenlabel dennoch sehr hilfreich, jedoch sollte man trotzdem Testberichte studieren, ehe man sich für einen Reifen entscheidet.